Den Sack zumachen!
Am vergangen Samstag trafen wir uns zusammen mit den Mädels vom KSC Berlin und TSV Tempelhof-Mariendorf zum vorletzten Spieltag der Saison 2018/19. Dieser Spieltag war ein besonderer für uns, denn wir hatten die Chance unsere Tabellenführung uneinholbar auszubauen und uns damit den zum Ziel gesetzten Aufstieg zu sichern.
Aber beginnen wir vorne:
Deutlich geschwächt durch Krankheiten, Verletzungen und Urlauber sollten wir das erste Spiel ohne Zuspieler bestreiten. Trotz dessen hatten wir an uns keine geminderten Ansprüche - gegen Schlusslicht TSV TM sollten die 3 Punkte schnell und solide eingefahren werden. Gesagt getan, könnte man meinen, doch wir starteten alles andere als erfolgreich in den 1. Satz. Es war uns anzumerken, dass das Spielen auf ungewohnten Positionen, das das Fehlen unserer Zuspielerinnen mit sich brachte, zu vielen Unsicherheiten führte. Es dauerte eine Weile, aber wir schafften es trotzdem, uns an die neue Situation zu gewöhnen und den 1. Satz für uns zu gewinnen. Wesentlich konzentrierter gingen wir in den 2. und 3. Satz, in denen wir unsere Stärken wieder gezielter einsetzen und schlussendlich 3 sehr wichtige Punkte erspielen konnten.
Im 2. Spiel dieses Tages standen sich Ausrichter KSC und TSV TM gegenüber, welches der KSC mit 3:0 Sätzen gewann.
Nach einer kleinen Pause ging es dann für uns in das nächste Spiel gegen den KSC. Alle Spielerinnen waren hochmotiviert, denn es ging nun gegen eine der zwei Mannschaften, gegen die wir in der Hinrunde nicht gewinnen konnten. Das Ziel war also klar: Rechnung begleichen. Doch dies war nicht unser einziger Antrieb. Sollte es uns gelingen, mindestens 1 Punkt aus dem Spiel mitzunehmen, wären wir uneinholbarer Tabellenführer und damit sicherer Aufsteiger in die Bezirksliga.
Die sehr junge Mannschaft des KSC startete souverän und konzentriert in den 1. Satz. Etwas, dass man von uns nicht behaupten konnte. Nach wenigen Minuten lagen wir 3:8 hinten und unser Trainer musste bereits seine erste Auszeit einsetzen. Doch die Ansprache wirkte, wir rappelten uns auf und spielten uns konsequent Punkt um Punkt heran, bis wir beim Stand von 9:9 das erste Mal ausgleichen und bei 9:10 sogar in Führung gehen konnten. Diese Führung bauten wir stetig aus und gewannen den 1. Satz dann doch souverän mit 25:17.
Mit der gewonnen Stärke gingen wir auch in den 2. Satz. Durch gekonntes Spiel gepaart mit einer grandiosen Stimmung in der Südkurve erarbeiteten wir uns zur Mitte des Satzes eine 6 Punkte Führung. Zwar konnten wir diese nicht konsequent halten, es gelang uns aber trotzdem den 2. Satz mit 25:22 Punkte zu gewinnen.
Und dann gab es kein Halten mehr, denn durch diese zwei gewonnenen Sätze erarbeiten wir uns bereits jetzt mindestens 1 Punkt aus diesem Spiel und besiegelten damit vorzeitig unseren Aufstieg. Die Stimmung auf der Bank, beim Publikum und bei den Spielerinnen selbst glich der eines Spielendes. Es wurde gegrölt, gefeiert und gejubelt. Eigentlich war allen klar, dass man diese Dominanz, Stimmung und vor allem Lust am Spiel mit in den dritten Satz nehmen muss, um den sprichwörtlichen „Sack zuzumachen“. Aber oft kommt es anders als man denkt...
Satz Nummer 3 dieses Spiels kann man wohl gut und gerne als einen der schlechtesten Sätze unserer laufenden Saison betiteln. Die Annahme wackelte, das Zuspiel konnte nur noch retten und der Angriff fand nur unter Bedrängnis statt. Es lief absolut nichts, wie es laufen sollte und so gewann der KSC den 3. Satz deutlich und in dem Maße verdient mit 12:25 Punkten.
Und auch im 4. Satz zeigten wir nicht unser volles Potential. Von Beginn an rannten wir einer soliden Führung des Gegners hinterher. Beim Stand von 10:15 für die Mädels des KSC sprach jede Wettquote gegen uns. Doch wie so oft überraschten wir in diesem Satz nicht nur uns selbst, sondern auch die Gegnerinnen, in dem wir uns immer weiter rankämpften. Beim Stand von 22:22 konnten wir das erste Mal ausgleichen und das Spiel entwickelte sich nun zu einem echten Kopf-an-Kopf-Rennen. Die erste Führung erspielten wir uns dann beim Spielstand von 24:23. Doch die Mädels des KSC wollten sich so schnell nicht geschlagen geben und wehrten unseren ersten Satzball erfolgreich ab. Es gab nur eine Antwort: Erneut Punkten. Dies gelang uns auch und wir hatten erneut das Zepter in der Hand. Doch wieder gelang es den Gegnerinnen auszugleichen. Nun galt es Ruhe und vor allem die Nerven zu bewahren, an unser Spielsystem zu glauben und diesen Satz und damit das Spiel endlich für uns zu gewinnen. Wir erarbeiteten uns erneut die Chance zum 26:25 Satzball. Die Halle bebte. Wir haben den Aufschlag, der KSC nimmt solide an, baut sein Spiel auf und dann.... landet der Angriff im Netz. 27:25 Satz- und Spielende. Niemanden hielt es mehr an seinem Platz. Es wurde gejubelt, gelacht und vor Freude geweint!
Damit stehen wir 2 Spiele mit maximal 6 zu erbeutenden Punkten vor Saisonende mit einem hart erarbeiteten Polster von 9 Punkten zum Zweitplatzierten uneinholbar an der Tabellenspitze. Der Aufstieg ist besiegelt und niemand kann uns mehr was anhaben.
Doch wer denkt, dass es uns nun am letzten Spieltag um nichts mehr geht, der irrt sich. Denn in knapp zwei Wochen treffen wir unter anderem auf die Mädels von Rotation Prenzlauer Berg, bei denen wir auch noch eine Rechnung offen haben ;)
Aber bis dahin wird gefeiert! In dem Sinne Haihappen Uhaha !